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NNN Artikel zu WSW-Wasserballer Marian Kob


Unlängst ist in der NNN ein Artikel über unseren WSW-Wasserballer Marian Kob erschienen. Diesen Artikel teilen wir hier mit Euch:

 

Marian Kob – ein einmaliges Talent, das man nicht jedes Jahr hat

Rostock hat nach schätzungsweise 53 Jahren wieder einen Wasserball-Nationalspieler. Für ihn, Marian Kob, mit seinen 14 Jahren verständlicherweise eher wenig relevant: »Für mich ist das jetzt nicht so einfach zu begreifen, dass das etwas sehr Großes ist für den Rostocker Sport, aber ich bin mir schon bewusst: Ich bin jetzt in der Nationalmannschaft und präsentiere quasi Rostock und Mecklenburg-Vorpommern.«

 

Von den Ferien blieb ihm nicht viel übrig


Der Rostocker Jung vom Verein Wassersport Warnow (WSW) setzte sich bei den Sichtungen zunächst im Bereich Nord durch, schließlich auch unter den Spielern aller vier Auswahlen (die anderen sind Ost, Süd und Nordrhein-Westfalen) und war damit einer der 17 Glücklichen, die von Bundestrainer Nebojša Novoselac und seinem Assistenten Marc Steinberger in das deutsche U14-Nationalteam berufen wurden.

Was für Marian bedeutete, dass ein Großteil seiner Ferien für Wasserball drauf ging: Trainingslager vom 13. bis 17. Juli in Stuttgart und vom 20. bis 24. Juli in Iserlohn, inbegriffen hier sein Debüt für Deutschland, ein Freundschaftsspiel gegen Frankreich, 9:8 gewonnen, drei Tore beigesteuert.

Direkt danach folgte ab 26. Juli mit Anreise-Flügen Berlin – Wien und Wien – Belgrad das VII. internationale Turnier »Nenad Nena Manojlovi« im serbischen Kragujevac.

»Es war«, schätzt Marian Kob ein, »auf jeden Fall eine gute Erfahrung, gegen Clubs aus anderen Ländern anzutreten, auch die serbische Nationalmannschaft, gegen die wir ein Trainingsspiel gemacht haben. Es war ganz gut zu sehen, wo man steht im Vergleich zu den anderen Teams, dass man sich entsprechend vorbereiten kann auf weitere Turniere.«

Nach drei gewonnenen Vorrundenspielen, darunter ein 9:8 gegen Galatasaray Istanbul, hatte die deutsche U 14 das Halbfinale erreicht. Hier erwies sich Lazio Rom als besser (5:8). So war im Spiel um Platz drei erneut Galatasaray der Kontrahent, und diesmal hieß es 8:9 – Deutschland wurde ehrenwerter Vierter.


Herausragende Leistung beim Stamm-Pokal in Berlin


So richtig Fahrt auf nahm Marian Kobs junge Laufbahn beim Stamm-Pokal zu Pfingsten in Berlin, bei dem die Teams aller vier Gruppen im Modus »Jeder gegen jeden« antraten. Aus etwa 60 Spielern wurden zunächst die besten 20 ausgewählt und diese dann an zwei Tagen separat weiter gesichtet. Uwe Richter, WSW-Chef und zugleich Vater des Jungen, war Augenzeuge und urteilt: »Marian hat dort eine herausragende Leistung abgeliefert. Jeder Vereinstrainer in ganz Deutschland wäre glücklich, so einen Spieler in seinen Reihen zu haben. Er ist ein einmaliges Talent, das man nicht jedes Jahr oder jedes Jahrzehnt hat.«

Dies hat auch der frühere WSW-Trainer Sándor Vass erkannt, der Marian, um ihn maximal zu fördern, am liebsten gleich mitgenommen hätte in seine Heimat Ungarn, wo Wasserball Nationalsport ist.

Fest steht, dass Marian, der ab Montag die 9. Klasse der Waldorfschule in Angriff nehmen wird, früher oder später Rostock verlassen muss, wenn er "groß rauskommen" möchte.

»Perspektivisch muss er woanders hin«, weiß, so schmerzlich es ist, natürlich auch der Papa – und verrät eine spektakuläre Neuigkeit: »Wir als WSW versuchen jetzt erst mal, für die nächste Saison ein Team zusammen zu kriegen für die U18-Bundesliga. Das wäre in Kooperation mit der SG Schöneberg aus Berlin eine sehr junge Mannschaft, hauptsächlich bestehend aus dem Jahrgang 2008. Dieses Jahr könnte Marian dann noch hier bleiben«, so Uwe Richter. »Danach muss man schauen, wie es weitergeht.« Wahrscheinlich in Potsdam oder Hannover, denn, wie gesagt: Beim WSW wird sein Sprössling nicht eines Tages den Sprung ins Männer-Nationalteam schaffen können: »Auch U 16 würde schon nicht funktionieren. Wir stoßen hier hinsichtlich des Trainingspensums an Grenzen. Die Spieler seines Alters an den Stützpunkten trainieren mindestens das Dreifache, und man hat an anderen Sportarten gesehen wie Schwimmen, dass man aus Rostock weggehen muss, wenn man weiterkommen will. Leider.«


Das Endziel ist natürlich die Männer-Nationalmannschaft


Marian Kob, dessen Position Links/Halblinks ist, der aber auch Center kann, ist bereit, den offensichtlich unabänderlichen Weg zu gehen, eines Tages in nicht allzu weit entfernter Zukunft weg von zu Hause ins Internat zu ziehen, denn »mein Endziel ist natürlich, in die Männer-Nationalmannschaft zu kommen und dort was zu erreichen, zum Beispiel eine EM-Medaille oder Ähnliches. Zunächst aber möchte ich auf jeden Fall im nächsten Jahr mit Deutschland unter die Top Acht der U15-EM kommen, damit wir uns für die WM (Austragungstermine und -orte sind noch nicht festgelegt – d. Red.) qualifizieren. Das ist mein Ziel – an der WM teilzunehmen.«


Stamm-Pokal: bundesweites Sichtungsturnier für Nachwuchs-Auswahlen, benannt nach dem 323-maligen deutschen Nationalspieler und Ex-Bundestrainer Hagen Stamm

Marian Kob vom WSW Rostock

Rostocks erster Wasserball-Nationalspieler nach 53 Jahren: Marian Kob vom WSW Rostock

Wasserballer Marian Kob (weiße Kappe) blockt einen Wurf beim Turnier im serbischen Kragujevac, 2022

Marian (weiße Kappe) blockt einen Wurf beim Turnier im serbischen Kragujevac